Körperpsychotherapie

Die Einbeziehung des Körpers in die Psychotherapie geschieht bisher weitgehend außerhalb der „etablierten“ Therapien. Obwohl bereits in den Anfängen der Psychotherapie viel in dieser Richtung experimentiert wurde (siehe z.B. Wilhelm Reichs Vegetotherapie), wurde die Arbeit mit dem Körper nie fester Bestandteil von Psychotherapie. Allerdings gab es immer schon Richtungen, die diese Tradition weiterverfolgt haben,wie z.B. die Konzentratvie Bewegungstherapie. Auch in der Verhaltenstherapie gibt es zahlreiche Ansätze, den Körper bzw. somatische Marker einzubeziehen, sei es im emotionsfokussierten Arbeiten (z.B. Microtracking in der Pesso-Therapie), mit Stuhl-Übungen, Verräumlichung von Problemen oder Verankerung körperlicher Empfindungen.

Das Buch Körperpsychotherapie: Grundriss einer Theorie für die klinische Praxis von Ulfried Geuter fasst die Geschichte und Konzepte der Körperpsychotherapie umfassend und fundiert zusammen und ist für mich mit Erscheinen das Standardbuch zum Thema geworden. Der Überblick des Autors ist überwältigend, viele Themen werden so grundlegend dargestellt, wie ich sie in anderen Lehrbüchern nie gefunden habe. Es ist ein Buch, wie ich es mir immer schon gewünscht habe. Ich fiebere bereits dem zweiten Band entgegen, in dem die Praxis der Körperpsychotherapie dargestellt werden soll. Für jeden, der sich dafür interessiert, wie körperorientiertes Arbeiten in der Psychotherapie aussehen kann und auf welcher Grundlage dies geschieht, kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen.